Club Mainz-Rosengarten

photo: Artur Verkhovetskiy | depositphotos

Ein Highlight!

von Annette Müller (Kommentare: 0)

Abbildung: Herder-Verlag

Am 23. März 2023 haben wir ein Zoommeeting mit der bekannten Rabbinerin aus Frankfurt/Main veranstaltet. 30 Soroptimistinnen - auch von einigen weiteren SI- Clubs der Deutschen Union- hatten sich zugeschaltet und erlebten eine Referentin, die mit Engagement und Überzeugungskraft ihre Lebensgeschichte als Rabbinerin in Deutschland darstellte.

 

Prof. Klapheck, geboren 1962 in Düsseldorf, hat heute eine Professur für jüdische Studien an der Universität Paderborn inne und ist Rabbinerin an der liberalen Synagogengemeinschaft „Egalitärer Minjan“ in Frankfurt/Main.

Sie ist Interpretin und Herausforderin in der Auseinandersetzung von rabbinisch-talmudischen Themen in der Perspektive heutiger gesellschaftlicher Fragestellungen. Dabei kann sie viele Beispiele aus ihrer Vita anführen und geht darauf ein, wie mit Respekt und Achtung der religiöse Dialog geführt wird und wie die „Offenbarung der Thora“ einer individuellen Haltung Raum gibt.

Frau Klapheck studierte zunächst Politologie und war jahrelang Journalistin für Zeitungen, Funk und Fernsehen, sie war Pressesprecherin der jüdischen Gemeinde in Berlin. Seit den 90 er Jahren engagieret sie sich für eine Erneuerung der jüdisch-religiösen Tradition, wurde Mitbegründerin der liberalen Synagoge Oranienstraße in Berlin und initiierte 1999 eine historisch erstmalige Tagung europäischer Rabbinerinnen, Kantorinnen und rabbinisch gelehrter Jüdinnen und Juden. Sie trat dafür ein, dass Männer und Frauen gleichberechtigt den Ritus ausüben und Frauen aus der Thora vorlesen. Sie stellte sich der Herausforderung eines Rabbinatstudiums, zog 2005 nach Amsterdam (wo ihre Familie auch auch einmal lebte) und wurde 1. Rabbinerin in der niederländisch- jüdischen Geschichte. 2009 kam sie nach Deutschland zurück, sie wurde offiziell Rabbinerin der liberalen Synagogengemeinschaft in Frankfurt/ Main und entschied sich eindeutig dafür, eine positive Perspektive für das Judentum in Deutschland- und Europa- zu entwickeln. Manchmal spricht man vom feministischen Aufbruch im Judentum.

Elisa Klapheck hat ihre Arbeit mit entsprechenden Publikationen begleitet, so schrieb sie u.a. ein Buch über Regina Jonas, die 1. Rabbinerin in Deutschland, das Buch „Wie ich Rabbinerin wurde“ beschreibt ihren eigenen Lebensweg, ihr neuestes Buch „Zur politischen Idee des Judentums“ geht auf den Dialog zwischen Religion und Politik ein.

Wir danken Frau Klapheck für eine bemerkenswerte Einführung in das liberale Judentum von heute. SI Mainz-Rosengarten hat im Jahr 2022 einen Friendshiplink mit SI Netanya in Israel begründet. Wir treffen uns mit unseren Clubschwestern aus Israel und wir nehmen Anteil an der Diskussion um das liberale Judentum in Deutschland und in Israel.

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